Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2013; 48(3): 192-199
DOI: 10.1055/s-0033-1342905
Fachwissen
Anästhesiologie Topthema: Ambulante Anästhesie
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Ambulante Anästhesie – Kinder in der ambulanten Anästhesie

Outpatient anesthesia for children
Karin Scheuber
,
Karin Becke
Further Information

Publication History

Publication Date:
16 April 2013 (online)

Preview

Zusammenfassung

Die ambulante anästhesiologische Versorgung von Kindern bei kleineren operativen Eingriffen kann Vorteile bieten, wenn die Rahmenbedingungen optimal gestaltet sind. Entscheidende Voraussetzung für eine hohe Ergebnisqualität ist – neben der Qualifikation des Anästhesisten – die Gesamtkompetenz der Institution. Dazu gehören: standardisierte Konzepte zum perioperativen Management (u.a. Prämedikation, Schmerztherapie, PONV-Prophylaxe, postoperative Überwachung); Ausstattung mit altersangepasstem, kindgerechtem Equipment; medizinisches Personal mit Erfahrung in der Betreuung von Kindern; regelmäßiges Training von Notfallsituationen im Team und zuverlässige Konzepte für die postoperative Nachsorge.

Abstract

Outpatient anesthesia care for children undergoing smaller surgery may offer advantages when the conditions are optimized. The overall competence of the institution in addition to the qualifications of the anesthesiologist is crucial for a high quality result. This includes standardized approaches for perioperative management (premedication, pain therapy, PONV prophylaxis, postoperative monitoring etc.), facilities with age adjusted equipment, medical staff with experience in the care of children, regular training of emergency situations in the team and clear concepts for the postoperative care.

Kernaussagen

  • Die Versorgung von Kindern bei ambulanten Eingriffen durch erfahrene Anästhesisten und Chirurgen führt zu einer Risikoverminderung. Eine regelmäßige Fort- und Weiterbildung in pädiatrischer Anästhesie und Reanimation sollte angestrebt werden.

  • Die untere Altersgrenze der betreuten Kinder sollte entsprechend der Erfahrung der beteiligten Ärzte und des Teams sowie abhängig vom Setting der Einrichtung bestimmt werden.

  • Für die räumliche, apparative und personelle Ausstattung gelten die Vorgaben der Fachgesellschaften, der ambulanten Qualitätssicherungsvereinbarung und die gesetzlichen Regelungen.

  • Für das gemeinsame perioperative Vorgehen, Notfälle und die Betreuung zu Hause müssen gemeinsame Konzepte festgelegt sein und die Zuständigkeiten der beteiligten Fachdisziplinen klar definiert sein.

  • Die gewählten Therapieverfahren und Medikamente sollten in der pädiatrischen Anästhesie anerkannt, erprobt und deren Wirkdauer gut beurteilbar sein.

  • Falls es absehbar ist, dass das Risiko durch die ambulante Durchführung eines Eingriffs in Narkose erhöht wird, sollten die Eltern an eine pädiatrisch erfahrene Klinik weiterverwiesen werden.

Ergänzendes Material